Bitte Abstand halten!

Immer wieder fällt es mir auf, dass gewisse Menschen kein Gefühl für den richtigen „Sicherheitsabstand“ zu haben scheinen. Sie gehen zu nahe an einem vorbei oder bleiben zu nahe neben einem stehen. Ist es tatsächlich so schwierig, das abzuschätzen?

Heute wieder eine klassische Situation beim Warten auf die Straßenbahn. Ich habe mich in gebührendem Abstand zu den anderen Wartenden postiert und höre Musik. Weil ich mit meinem Handy beschäftigt bin, registriere ich nicht sofort, dass eine Frau direkt vor mir steht. Das unangenehme Gefühl spüre ich aber noch bevor ich die Frau bemerke.

Ein Mensch hat 4 Zonen: öffentlich, sozial, persönlich und intim. Sie gelten im westeuropäischen Raum, in anderen Kulturen kann man sich ohne Probleme noch näher kommen. Die öffentliche Zone umfasst einen Umkreis von mehr als 3,60 Meter Abstand. In ihr kommen alle Menschen vor, an denen wir vorbeigehen. Die soziale Zone reicht von 1,20 bis 3,60 Meter. Diesen Abstand halten wir normalerweise zu Fremden. Die persönliche Zone beginnt bei 0,60 Metern und reicht bis zu einem Meter. Menschen dringen beim Händeschütteln in diese Zone vor, sie ist daher Freunden vorbehalten. In der intimen Zone hält das Gegenüber gerade mal 60 Zentimeter (oder weniger) Abstand. Sie ist Partnern, engen Freunden und der Familie vorbehalten.

Wenn Fremde in diese intime Zone eindringen, fühlen wir uns unwohl. Bei mir (und einigen meiner Bekannten) ist das jedenfalls so. Mir ist zwar klar, dass es Situationen gibt, wo man den Abstand nicht einhalten kann, wie in einer vollgestopften Straßenbahn oder in einer Warteschlange. Dort, wo man darauf gefasst ist, macht es mir auch weniger aus. Aber in der Öffentlichkeit – und gerade wenn überall sonst genug Platz ist – macht mich solche Aufdringlichkeit beinahe schon aggressiv.

Wie ist das bei euch? Macht euch das etwas aus? Wenn ja, tretet ihr dann zurück oder sprecht ihr die Person darauf an? Hinterlasst mir doch einen Kommentar 😉

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Florian Born sagt:

    Mich nervt besonders, wenn mich jemand beim in der Schlange Warten berührt und scheinbar nicht mekrt, dass er/sie mich berührt und nicht weggeht. Nein! Einfach weil, Nein!

    1. Verständlich. In Warteschlangen gibt es auch immer wieder Leute, die so nahe hinter einem stehen, dass man ihren Atem im Nacken spüren kann. Gruselig.

  2. Bezüglich Warteschlangen: vor allem alte Frauen, die in der Pension einen Stress haben und „keine“ Zeit zum Warten – die rammen einem dann ihre Taschen in den Rücken.

    1. Pensionisten sind generell ein lustiges Volk. Immer und überall gestresst 🙂

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